Ein als exklusive Leseanstalt getarnter Verein, protegiert von Erzherzog Johann, organisiert sich nach standesübergreifenden Spielregeln. Die Praxis des Vereinsalltags dient als Parkett zur Einübung demokratischer Verhaltensmuster, wie sie in der reaktionär erstarrten politischen Realität des Vormärz kaum denk-, geschweige denn durchführbar sind. Die Beschäftigung mit dem Leseverein am Joanneum in Graz bietet nicht nur Einblick in die Zeitschriftenliteratur des 19. Jahrhunderts. Die Summe der biographischen Einzelstudien führt zu Einsichten in Denkweise und Problemlösungsintentionen des Bildungsbürgertums und macht zugleich private und berufliche Vernetzungen sichtbar, aus denen wiederum kulturelle und politische Aktivitäten verständlich werden.
DATEIGRÖSSE | 8.58 MB |
ISBN | 9783631452967 |
AUTOR | Marlies Raffler |
DATEINAME | Bürgerliche Lesekultur im Vormärz.pdf |
VERöFFENTLICHUNGSDATUM | 05/04/2020 |
Die letzten beiden Beiträge gehen noch einmal akzentuiert auf die »persönliche Seite« der Lesekultur ein: Held/Springer/Rickers schildern in ihrer Darstellung des Projekts über Lesescouts, wie Schüler – angeleitet durch die Schule und externe Anstöße – »Eigentum« an der Lesekultur einer Schule erwerben, sie zu Experten fürs Lesen Junges Deutschland, Vormärz by Nadine Brunner …