Die französische Debatte um die Auswirkungen von Tschernobyl nahm ihren Ausgangspunkt in einem politischen Skandal: 1986 verzichtete Frankreichs Regierung auf Schutzmaßnahmen, da die französischen Nuklearexperten den Standpunkt vertraten – und bis heute vertreten –, dass der radioaktive Niederschlag keine Gefahr für die französische Bevölkerung darstellen würde. Diese Sichtweise wurde umgehend in Frage gestellt und führte zu einer intensiven Debatte darüber, ob hier bewusst eine Gefährdung der Bevölkerung in Kauf genommen wurde, um das französische Atomprogramm zu schützen. Um die Intensität dieser Auseinandersetzung und die mit ihr verbundenen Implikationen zu verstehen, muss man sie in den Kontext von Frankreichs Atompolitik und Elitenkultur einordnen. Hierbei wird deutlich, dass es nicht allein um die Auswirkungen von Tschernobyl geht, sondern um die Macht der französischen « nucléocratie ».
DATEIGRÖSSE | 1.59 MB |
ISBN | 9783631618424 |
AUTOR | Karena Kalmbach |
DATEINAME | Tschernobyl und Frankreich.pdf |
VERöFFENTLICHUNGSDATUM | 01/02/2020 |
Waldbrand Tschernobyl: Radioaktivität steigt ... Ein Waldbrand hat in der Sperrzone von Tschernobyl im Norden der Ukraine für einen Anstieg von radioaktiver Strahlung gesorgt. Bisher standen rund 100 Hektar Nadelwald in Flammen. Im Umfeld der Brände Stieg die Strahlung zwar etwas an, jedoch besteht wahrscheinlich keine Gefahr durch einen radioaktiven Rauch.